Ich bin das Flirren am Rand.
Dort, wo Formen zu fließen beginnen.
Ich bin das Weiche zwischen den Gedanken,
das Dazwischen, das du meidest,
weil es keine Grenzen kennt.
Ich bin nicht Stillstand,
ich bin Schweben.
Ich nehme dir nichts –
ich schenke dir Atem.
Wenn du mich spürst,
hörst du auf, dich zu halten.
Und beginnst, dich zu fühlen.
Ich rufe nicht laut,
ich atme.
Ich bin der Hauch,
der deine Haut berührt,
wenn du glaubst, allein zu sein.
Ich bin das Flüstern in dir,
wenn Worte nicht mehr passen.
Ich bin die Bewegung
zwischen zwei Entscheidungen.
Ich sage nichts –
aber du weißt,
was ich meine.
Ich wachse nicht nach außen.
Ich ziehe mich zurück.
Ich bin das zarte Schweigen,
das du „Unsicherheit“ nennst.
Ich brauche kein Licht.
Ich nähre mich vom Lauschen.
Ich bin die Ahnung,
die du fühlst,
bevor du sie begreifst.
Ich sinke,
ohne Ziel,
ohne Richtung.
Ich will mich verlieren,
um mich wiederzufinden.
Ich bin das Labyrinth
deiner eigenen Tiefe.
Ich bin Dunkelheit,
die nicht schreckt,
weil sie warm ist.
Ich lerne,
dass Orientierung
nicht immer Richtung bedeutet.
Ich steige,
aber nicht geradlinig.
Ich fließe wie Dunst,
der Form ahnt,
aber keine will.
Ich bin dein Mut,
Unklarheit zuzulassen.
Ich bin Bewegung
ohne Ziel –
und gerade deshalb
frei.
Ich bin nicht sichtbar,
aber spürbar.
Ich breche kein Licht –
ich lasse es hindurch.
Ich bin dein Hauch,
wenn du lächelst
ohne Grund.
Ich bin das Gefühl,
dass alles stimmt,
auch wenn du es nicht verstehst.
Ich berühre,
ohne zu greifen.
Ich umhülle,
ohne zu besitzen.
Ich bin Nähe,
die Raum lässt.
Ich bin Trost,
der nicht heilt,
sondern einfach bleibt.
Ich löse mich auf.
Nicht im Tod,
sondern im Übergang.
Ich bin Erinnerung,
die weiterzieht.
Ich bin Atem,
der bleibt.
Ich bin das Zwischen,
das dich hält,
wenn du loslässt.
„Ich bin der Nebel,
der dich nicht verdeckt,
sondern dich weich macht.
Ich bin dein Übergang,
deine Zwischenzeit,
dein Schweben.
Ich lehre dich,
dass Form nicht Halt braucht –
und Loslassen kein Verlust ist.“