Kein Beginn.
Kein Ende.
Nur: hier.
Und doch –
etwas regt sich.
Zart wie der erste Wind,
der Schnee zum Tropfen macht.
Du bist da.
Noch leise.
Noch tastend.
Doch in dir pulsiert ein Ja,
das größer ist als deine Angst.
Ankommen heißt:
Nicht bleiben.
Sondern öffnen.
So wie Erde reißt,
wenn Leben hindurch will.
Er ruft nicht laut.
Er klingt wie ein Vogel,
der zum ersten Mal
nach dem Winter singt.
Kein Beweis.
Kein Applaus.
Nur eine zarte Gewissheit:
Da ist Licht.
Nicht irgendwo –
in dir.
Ein Ruf,
den du lange überhört hast,
weil er nicht drängte.
Weil er nicht forderte.
Und doch –
jetzt hörst du ihn.
Nicht als Gedanke.
Nicht als Stimme.
Sondern als Erwachen.
Er fragt nicht:
„Bist du stark genug?“
Er fragt:
„Traust du dich zu blühen?“
Noch verborgen.
Doch unaufhaltsam.
Ein Zittern.
Ein erstes, leises Ja.
Die Erde hält dich warm,
und in der Dunkelheit
beginnt etwas zu atmen.
Nicht Plan.
Nicht Ziel.
Nur Ahnung.
Ein Versprechen,
das du noch nicht greifen kannst.
Aber du weißt:
Es lebt.
Du sinkst.
Nicht als Rückzug –
als Halt.
Die Erde ist feucht,
voller Duft von Erwachen.
Sie trägt dich,
weil du dich ihr gibst.
Kein Bild.
Keine Bedeutung.
Nur Wachsen.
Noch unsichtbar.
Aber spürbar:
Das Unsichtbare
hält dich.
Etwas zieht dich nach oben.
Du siehst es nicht.
Du hörst es nicht.
Doch du spürst es:
das Licht.
Es berührt dich,
noch bevor du es findest.
Du streckst dich.
Nicht aus Kraft.
Aus Hingabe.
Du durchstößt die Erde,
zart, verletzlich –
und doch mit einer Gewissheit,
die stärker ist als Angst.
Plötzlich ist da Licht.
Nicht viel.
Aber genug,
um dich selbst zu sehen.
Du bist kein Geheimnis mehr.
Du bist sichtbar.
Klein – und doch
voller Zukunft.
Neben dir andere.
Jeder anders.
Und doch atmet ihr gemeinsam
den ersten Wind.
Es ist noch nicht Sommer.
Aber es ist genug,
um zu glauben.
Du atmest die Welt.
Du öffnest dich,
breitest dich aus.
Sonne fällt auf dich –
und du wandelst sie.
Nicht in Wissen.
Nicht in Worte.
Sondern in Leben.
Du filterst.
Du wählst.
Du gibst zurück.
Und du beginnst zu spüren:
Offenheit ist kein Risiko.
Sie ist deine Kraft.
Du hältst nichts zurück.
Kein Duft.
Kein Licht.
Kein Sehnen.
Du bist kein Versprechen mehr –
du bist Ausdruck.
Du blühst,
weil du es bist.
Nicht zur Schau.
Nicht als Ziel.
Sondern als Wahrheit.
Frühling in dir:
Zart.
Neu.
Unaufhaltsam.